Die Entwicklung
Der Club war in der Folge sehr aktiv in seinen Sozialprojekte und seiner Aufklärungsarbeit, sodaß sich diese Idee sehr rasch verbreitete.
1935 bestanden bereits 100 Clubs, 1936 wurde in Dänemark der erste Club am europäischen Festland etabliert. Während des zweiten Weltkrieges stagnierten jedoch die Clubgründungen, ebenso wie diese unerfreuliche Zeit viele Opfer auch unter Tablern forderte. Aber sofort nach Kriegsende erfolgte unter schwierigsten Bedinungen der weitere Aufbau.
1948 gelangte Round Table nach Südafrika, 1952 wurde in Deutschland der erste Tisch gegründet und als 1956 Round Table in Österreich ins Leben gerufen wurde, hatte unser Land gerade einen gewaltigen Flüchtlingsstrom aus Ungarn zu bewältigen. Die ersten österreichischen Tabler um Viktor Straberger haben gerade in dieser Zeit großartige Hilfe geleistet, auch mit tatkräftiger Mitarbeit vieler ausländischen Tabler.
1959 gab es Round Table bereits in 21 Ländern. 26.000 Mitglieder waren in 1.000 Club organisiert.
Weltweit zählt die Vereinigung heute (Stand 2017) 35.000 Mitglieder in 60 Ländern.
Wachstum ohne Ende?
Wenn es auch immer wieder Bemühungen gab, selbst an exotischen Plätzen Round Table zu gründen, wie etwa in Brasilien durch Deutschland oder in Vietnam und Kampodscha durch Indien und Hong-Kong, so ist doch die Öffnung des Ostens in den späten 80-iger Jahren die wirklich große Herausforderung die Ideen und Ideale von Round Table dort zu etablieren.
Alle, die in dieser Richtung mitgearbeitet haben, wissen, wie schwierig das ist. Vielleicht dürfen wir auch nicht zu sehr damit liebäugeln, Round Table, wie wir es gewohnt sind und wie wir es pflegen, in diese Länder zu exportieren. Möglicherweise verlangt die Geschichte dieser Länder geradezu einen eigenständigen Weg in der Gründung und Festigung von Round Table.
Grundsätze und Ziele von Round Table sind sicher nicht änderungsbedürftig, diese Werte haben sich bewährt und können daher ruhigen Gewissens weitergetragen werden. Aber Methoden und das Tempo der Neugründungen müssen den Prinzipien von ADOPT-ADAPT-IMPROVE entsprechen. Haben wir das bisher immer bedacht? Der Stolz der raschen Gründung weicht oft dem Erkenntnis des fehlenden Verständnisses vor Ort bzw. der von Westeuropa absolut abweichenden Voraussetzungen. Auch dieser Brückenschlag zwischen Wollen und Können ist eine der Herausforderungen von RT.
Und wir in Österreich…
Round Table Österreich ist Mitglied in beiden Organisationen. Round Table International (als Dachverband) ist seit WOCO 1993 Cancun ebenfalls Mitglied von WOCO. Einige europäische Länder sind daher aus WOCO ausgetreten, sind jedoch durch RTI wieder WOCO-Mitglied geworden. Gerade diese Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Mitgliedschaft in beiden Dachorganisationen scheint seit 1990 kein Ende zu finden.
Österreich vertritt offen und mit Nachdruck die Meinung, das WOCO als globale Organisation bestehen bleiben muß und einem wesentlichen Ziel von Round Table, der Internationalität, am besten gerecht wird. WOCO ist weltumspannend, Round Table International vertritt naturgemäß nur jene Regionen, in welchen Round Table Clubs etabliert sind.
Wichtig ist auch uns die Mitgliedschaft in beiden Organisationen, nachdem “Doppelmitgliedschaft” außerdem keine zusätzlichen Beiträge kostet. In vielen Konferenzen des WOCO in Cancun 1993 wurde von allen Seiten der “WOCO-Geist” beschworen, was nichts anderes bedeutet, als daß man die Idee und die Ideale von WOCO stärken und nicht aufgeben wird – auch nicht zu Gunsten von Round Table International.